Sicher hat es jeder schon einmal im Supermarkt gekauft, bewusst oder unbewusst. Obst und Gemüse aus Spanien. Vornehmlich dann, wenn bestimmte Sorten wie z.B. Tomaten oder Paprika gerade keine Saison haben oder Sorten, die in unseren heimischen Breiten (in unserem Fall in Deutschland und Österreich) nicht wachsen. Bisher habe ich mir allerdings nur selten Gedanken gemacht wie und wo das alles so wächst.
Heute nun haben wir beschlossen, unseren Bootsarbeitsauftrag einmal zu Gunsten eines Fahrradausfluges zu unterbrechen und haben die Umgebung von Almerimar erkundet. Dabei sind uns relativ schnell die vielen Gewächshäuser (meist eine Art Zelt mit Mashgewebe an den Seiten und Kunststoffplane oben drüber) aufgefallen. Sie ziehen sich soweit das Auge reicht von der Küste bis zum Fuß der Sierra Nevada und „schön“ ist auch anders. Aber solange ganzjährig Bedarf an Obst und Gemüse besteht, dass eigentlich nur in den Sommermonaten wächst, findet die Produktion natürlich eine Berechtigung, die Nachfrage regelt das Angebot. Sicherlich wird aber auch nicht der gesamte Ertrag exportiert. Trotzdem machen diese Anlagen landschaftlich leider nicht viel her. Ansonsten gab es auf dieser Strecke bis auf ein Castillo nichts nennenswertes mehr zu sehen, aber es war eine willkommene Abwechslung.
Unser Tag hatte heute ja nicht erst mit der Fahrradtour begonnen. Wir sind, nach einer relativ kurzen Nacht (wir sind gestern beim Seglerstammtisch versumpft), bereits um 7:00 aufgestanden um die Windstille zu nutzen und die Genua abzuschlagen. Das Segel ging super runter und ließ sich auch prima auf dem Schiff zusammenlegen. Den Packen Segel dann allerdings ins Schiff und in die Bugkabine zu befördern war schon eine ganz andere Hausnummer. Was war das Teil schwer und sperrig. Dauernd ist es irgendwo hängengeblieben und wir wollten ja auch nichts kaputtreißen. Letztendlich haben wir es dann doch mit vereinten Kräften in die Kabine bekommen und zur Belohnung gab es Espresso und Frühstück mit frisch gebackenem Olivenbrot in der Sonne. Habe ich schon erwähnt, dass es die beste Idee ever war, unsere heißgeliebte italienische Siebträger Maschine mit an Bord zu nehmen. Anfangs war ich ja nicht begeistert. Das Teil ist verhältnismäßig groß, berücksichtigt man die verfügbare Arbeits-und Stellfläche in unserer Küche und sie hat auch durchaus Gewicht. Inzwischen bin ich sooooooo froh, dass Franz sich hier durchgesetzt hat. Wir haben einen Platz gefunden und die Maschine mit dem Schiff festverschraubt. Da rührt sich auch bei Seegang nix.
Wieder zurück in der Marina sind wir im Ankara eingekehrt und was erst wie eine spanische Tapasbar aussah entpuppte sich dann als englisches Bistro. So kam Franz zu einem original English Breakfast :-)). Mich kannst Du damit jagen…Das Tunasandwich war auch super. Ab und zu liebe ich dieses etwas labbrige Weißbrot ;-). Auf unserem Weg zurück haben wir noch eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Vor der Einfahrt zur Marina lag eine große Ketsch vor Anker. Im Lokal haben wir Informationen zu diesem Schiff gesucht und eine ungewöhnliche Geschichte gefunden. Elida oder „Sailing for Jesus“ ist eine 131 Fuß Segel Yacht und ist als „Boot für alle Kirchen“ unterwegs. Sie segelt unter Schwedischer Flagge und ist in den Wintermonaten in Südeuropa unterwegs mit Gästen an Bord. Im Sommer sind sie hauptsächlich mit jungen Leuten an der Schwedischen Küste unterwegs.
Den Rest des Nachmittags ließen wir am Boot mit einigen kleinen Arbeiten dann ausklingen. Man wird einfach nie fertig.