Inzwischen sind wir seit 5 Wochen in Brasilien und obwohl ich von diesem Land und seiner Kultur nur sehr wenig wusste bevor wir hierher gekommen sind, bin ich ein klein wenig schockverliebt. Dieses Land ist bunt und laut und temperamentvoll, die Menschen sind herzlich und die Küche sehr sehr lecker (Bohnen sollte man allerdings schon mögen 😉), aber es gibt auch ein anderes Gesicht von Brasilien. Armut, Elend, Kriminalität. Nicht nur in den berüchtigten Favelas, auch auf der Strasse zwischen Geschäften und in Parks schlafen Obdachlose zugedeckt mit einem Stück Pappe. Häufig wird man angebettelt und manchmal ist es schwer zu ertragen. So wie gestern in Olinda, als wir von einem jungen Mann im Teenageralter um etwas Geld gebeten wurden. Normalerweise geben wir nichts. Aber dieser Junge war auf Krücken unterwegs und hatte nur ein Bein. Wie gesagt, manchmal ist es schwer auszuhalten.
Nachdem wir in Recife angekommen sind, haben wir eine knappe Woche Zeit um das Boot nach der Überfahrt von Fernando de Noronha wieder klar zu machen und dann geht es schon in den Flieger nach Rio wo wir u.a. auch Alessia treffen. Sie hat ihre Semesterferien zum Anlass genommen uns in Brasilien zu besuchen.
Rio ist eine tolle Stadt und es ist diese Mischung aus gepflegten Gebäuden mit schönen Fassaden, Märkten, fliegenden Händlern und dazwischen halb verfallene Gebäude, die das Stadtbild so charmant macht. Untergebracht sind wir in Urca, einem wohlhabenden und daher sehr sicheren Stadtteil von Rio und für alle die sich jetzt diese Frage stellen….Grundsätzlich ist Brasilien nach unserer Erfahrung sicher wenn man sich an die Empfehlungen des auswärtigen Amtes hält und mit gesundem Menschenverstand reist. Das mag nicht für alle Städte gelten, aber wir haben bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Und Uber fahren ist hier sensationell günstig. Es gibt sogar Uber Moped 😀 (vorausgesetzt man setzt gerne einen Helm auf den vorher schon tausend andere getragen haben, war jetzt nicht so unseres 😬) aber die Idee finde ich cool. Tagsüber sind wir meist zu Fuß unterwegs und schauen uns die Stadt an und natürlich sind wir auf den Corcovado und haben die riesige Christus Statue bestaunt. Hinauf geht es im Zuge einer Stadtführung mit dem Auto. Zu Fuß ist auch möglich, wird aber aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen (ich zumindest kann gut damit leben 😉). Den Zuckerhut hingegen erkunden wir auf eigene Faust und steigen zu Fuß durch einen Wald bis zur Mittelstation auf. Bis ganz hinauf muss man dann die Seilbahn nehmen. Der Blick ist spektakulär, allerdings frieren wir dort oben das erste und einzige Mal in Brasilien. Auf 800m ist der Wind dann doch frisch. Neben diesen 2 der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Rios darf natürlich die Dritte nicht fehlen – die Copacabana – um ehrlich zu sein, Strand bleibt Strand bleibt Strand und wir machen noch dazu den Fehler am Wochenende hinzugehen 😵💫. Ölsardine ist ein Kindergeburtstag dagegen und für Liegen, Schirm und Getränke zocken sie uns mal so richtig ab. Ausserdem kann man nicht baden weil die Brandung und die damit verbundenen Unterströmungen meist zu stark sind. Es gibt schönere Strände in Rio. Was wir natürlich auch unbedingt ausprobieren müssen ist Kokoswasser aus der Kokosnuss (nicht das Zeug aus dem Supermarkt) und Acai, wobei letzteres nicht mein Favorit ist. Überhaupt hat Brasilien eine super leckere Küche soweit wir das schon testen konnten. Allem voran natürlich Steak, aber auch Bohnen, Eintöpfe, Maniok, Tapioka, Croquettas, Fisch und Meeresfrüchte gibt es hier und sehr günstig, mit ein paar Ausnahmen. Was uns aber am meisten begeistert sind die Früchte. Ananas, Mango, Papaya, Guave, Banane alles reif und sooooo gut und soooo günstig. Am Markt kostet 1 Ananas 4 Real das sind ungerechnet 0,63Cent. Wir können es jedesmal selber kaum glauben.
Nach 8 Tagen Rio fliegen wir weiter nach Manaus zu unserer Regenwald Expedition. Bevor es losgeht in Brasiliens grüne Lunge, haben wir noch 2 Tage um uns die Stadt anzuschauen. Hier ist sicherlich das Opernhaus zu erwähnen, dessen Besuch im Rahmen einer Führung wir nur empfehlen können. Wir erwerben sogar Karten für einen Klavierabend, allerdings ist die Performance so übersichtlich, dass wir diese Veranstaltung vorzeitig verlassen, um einer Band zu lauschen, die Open Air vor dem Opernhaus spielt, natürlich immer landesgemäß mit Brahma (Bier) oder Caipi in der Hand. Da sich Alessia entschließt auf die Dschungel Experience zu verzichten und die 3 Tage alleine in Manaus zu verbringen, fahren wir am nächsten Tag nur zu zweit Richtung Regenwald.
Fortsetzung in Teil 2
Rio de Janeiro










































Manaus

















