18-10-2024 – Wir brauchen Diesel
18-10-2024 – Wir brauchen Diesel

18-10-2024 – Wir brauchen Diesel

Immer öfter geht es in letzter Zeit in Diskussionen nun um unsere weitere konkrete Reiseplanung inkl. der Frage nach weiteren Stopps, wo und wie lange. Dazu muss man wissen, dass es 2 fixe Punkte/Termine auf unserer Reise gibt, die kaum Flexibilität zulassen. Einmal unser Stop in Almerimar. Hier ist einiges an Zeit eingeplant um verschiedene Checks, sowie Reparaturen und Installationen durchzuführen, die für die weitere Reise (u.a. auch die Überquerung des Atlantik) wichtig und nützlich sind. und ein besonderes Datum, 29.11.2024, in Gibraltar. Um das nun alles ohne Stress unter einen Hut zu bekommen, bleibt nicht mehr allzuviel Zeit übrig für die Balearen.

Heute geht es Anker auf vor Menorca und los Ri Formentera um Diesel zu tanken. Auf Mallorca ist der Diesel etwas teurer, daher lassen wir die Insel aus. Wir haben uns für eine Überfahrt in der Nacht entschieden, starten um 18:00 und erreichen am nächsten Tag ohne Schwierigkeiten gegen 16:00 Formentera. In der Nacht konnten wir sogar mit Genua etwas Motorsegeln, leider meint es der Wind nach wie vor nicht gut mit uns. Obwohl der schwere Sturm bereits im August war, sehen wir noch 2 Segelboote die auf die Küste geworfen wurden und noch immer nicht geborgen sind. Das Tanken verläuft problemlos, allmählich stellt sich doch sowas wie Routine ein, und wir beschließen uns für die Nacht einen schönen Ankerplatz zu suchen und nicht direkt weiter zu fahren. Allerdings gibt es leider auf unserer Seite keinen vernünftigen Ankerplatz, also bleibt uns nichts übrig und wir nehmen doch direkt Kurs auf das Spanische Festland, Moraira an der Costa Blanca. Dort ist dann auch ein nötiger Marina Aufenthalt geplant, zum Wasser tanken, Wäsche waschen und Boot putzen, ach ja und Einkaufen wäre auch nicht schlecht. Natürlich sind wir schon etwas müde von der vorangegangen Nacht, gehen aber trotzdem guter Dinge in unseren Rhythmus, heißt, ich schlafe von 19:00 bis 23:00 (ich habe um 19:00 echt einen toten Punkt und kann tatsächlich schlafen), dann löse ich Franz ab, meist bis er von selbst wieder erscheint. Länger als 3.5-4h bin ich selten wach. Dann schlafe ich wieder bis 7 oder 8. Das hat sich für uns bisher als guter Rhythmus erwiesen. Die Nacht war sternenklar, mit einem tollen Vollmond und sonst sehr ruhig, bis uns um 01:30 mal wieder der Motor eingegangen ist. Diesel im Tagestank war ausreichend vorhanden, also konnte nur ein verstopfter Filter wieder einmal das Problem sein. Dazu muss man wissen, dass wir c.a. 36 Motorstunden zuvor alle 4 Diesefilter getauscht hatten. Die Abstände werden merklich kürzer. Schweren Herzens musste ich Franz wecken, normalerweise wird er sofort wach wenn sich die Geräuschkulisse ändert, diesmal leider nicht. Während er den Filter auswechselte, passte ich am Steuer auf. Da wir uns mitten im Mittelmeer befanden, ohne Wind, nicht in Küstennähe und ohne nennenswerten Verkehr, ist es nicht so problematisch ohne Antrieb, manövrierbeschränkt dahin zu treiben. Nach einer Stunde war die Reparatur abgeschlossen, Franz legte sich wieder hin und ich nahm erneut Kurs auf die Costa Blanca. Allerdings war uns beiden klar, dass wir es wohl doch mit einem gröberen Problem zu tun haben wenn so viel Dreck im Diesel ist. Da wir es uns nicht anders erklären können, nehmen wir an, dass wir beim Tanken auf Sardinien schmutzigen Diesel bekommen haben. Vorher (1000sm bis Sardinien) ist dass Problem nicht aufgetreten, danach dann aber immer häufiger. Daher gibt es noch einen zusätzlichen Punkt für Almerimar, eine Tankreinigung.

Der Rest der Nacht blieb unspektakulär und um 9:00 erreichten wir die Einfahrt des Club Nautico Moraira. Wie freuten wir uns auf eine ordentliche Dusche :-)). Leider zerplatzen unsere Wünsche auch gleich wieder, als uns die Marina über Funk mitteilte komplett voll zu sein, weil heute Regatta ist. So viel Glück muss man mal haben. Vor allem Regatta mit welchem Wind???. Aber bitte. So legten wir uns frustriert vor der Marina vor Anker und frühstückten erst einmal gemütlich. Den Rest des Tages haben wir verbummelt, gebadet und den Leichtwind Regattafahrern zugeschaut. Eigentlich wollten wir nicht mehr so wirklich viel unternehmen, vor allem weil das Klarmachen unseres Beibootes mit recht viel Aufwand verbunden ist, Aber Franz wollte dann plötzlich ganz spontan Paella. Davon redete er schon seit wir in spanische Gewässer eingelaufen sind ;-). Also, Beiboot runter in Rekordzeit, 30min (letztes Mal hat noch eine Stunde gedauert, inkl. Streiterei) und los ging’s. Ein passendes Lokal war schnell gefunden und dann gab es meine geliebten Pimintos de Patrons und anschließen Paella mit Seafood und Fleisch und eine schöne Flasche Rose. Was für ein Luxus. Anschließend haben wir uns noch ein wenig die Strandpromenade angeschaut bevor wir dann satt und zufrieden zu unserem Schiff zurück geschippert sind. War doch eine gute Idee noch loszufahren. Heute Morgen haben wir dann beschlossen keinen weiteren Versuch in der Marina zu machen (das Wasser reicht eh noch) sondern lieber eine Wanderung auf das Cap dÓr zu machen. Es war total schön. Im Anschluss haben wir uns ein leckeres verspätetes Mittagessen gegönnt und noch was eingekauft. Da wir ab heute Nacht recht beständigen Südwind erwarten, sieht der weitere Plan einen Aufbruch morgen Nachmittag Ri Almerimar vor in der Hoffnung auch Segeln zu können. Ich werde berichten.