21-11-2024 – Ein Tag in Cartagena
21-11-2024 – Ein Tag in Cartagena

21-11-2024 – Ein Tag in Cartagena

Inzwischen sind wir seit 4 Wochen hier in Almerimar und haben das Marina Dorf nicht verlassen, bis auf zwei Marktbesuche Mittwochs. Das musste sich dringend ändern, gibt es doch hier in der Umgebung noch einiges was wir auf unserer Andalusienreise 2019 noch nicht gesehen haben. Nachdem also das Wellenproblem gelöst war und der Stresspegel wieder ein normales Niveau erreicht hatte, planten wir einen Tag Off (ich hatte inzwischen auch schon einen leichten Lagerkoller ;-)). Ein Mietauto war schnell gefunden und unser Ziel hieß Cartagena, auch weil auf dem Weg dorthin ein sehr guter Baumarkt liegt. So starteten wir Donnerstag Morgen Ri Osten. In Roquetas de Mar, unserem ersten Stop mit Baumarkt konnten wir einige dringen benötigte Werkzeuge und Ersatzteile erwerben, anschließend ging es gute 2h nach Cartagena. Vom Parkhaus an der Marina starteten wir unseren Stadtbummel zu Fuß bis zur nächsten Tapasbar. Immerhin war es inzwischen schon Mittag, wie uns unsere Mägen deutlich zu verstehen gaben. Was wir nicht berücksichtigt hatten, waren die Öffnungszeiten der Geschäfte in Spanien, waren wir doch auch zum Shoppen in der Stadt. Zu spät fiel uns auf, daß später Essen besser gewesen wäre. So waren wir pünktlich zur Siesta der Händler fertig. Jetzt hatten wir 3h Zeit. Also bummelten wir von Mittagessen zu Café in der Sonne und verbummelten die Zeit. Ein bisschen Sightseeing war dann auch noch drin bis um 5Uhr endlich die Geschäfte wieder öffneten und wir unsere Spezial Mission in Angriff nehmen konnten (mehr dazu im nächsten Bericht :-)). Bevor wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht haben sind wir noch einmal in eine Tapasbar eingekehrt. Der Perspektiv Wechsel hat uns sehr gut getan.

Cartagena selbst und seine Geschichte hat uns gut gefallen. Bereits vor 50.000 Jahren lebten Neandertaler im Gebiet der heutigen Stadt, was unter anderem durch den Fund von farbig bemalten Muschelschalen in der Kalksteinhöhle Cueca de los Aviones belegt ist. An der Stelle des heutigen Cartagena lag die von Iberer erbaute Stadt Massia, die aufgrund von Silberbergwerken Handel treiben konnte. Die iberische Vorgängersiedlung Cartagenas wurde 227 v. Chr. als Qart-ḥadašt, was im Phönizisch-Punischen „Neustadt“ bedeutet, neu gegründet und war Flotten- und Militärstützpunkt, die Hauptstadt der Karthager auf der Iberischen Halbinsel. Von hier brach Hannibal am Beginn des zweiten Punischen Krieges (218 v. Chr.) nach Italien auf.  Für die Römer war die Eroberung der Silberlagerstätten ein wichtiges Kriegsziel. Sie eroberten die Stadt unter 209 v. Chr. und nannten sie Carthago Nova. Bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. blieb Carthago Nova die wichtigste Silberabbauregion des römischen Reiches.

Natürlich ging es am Freitag gleich wieder auf die Baustelle, aber wir sind in sofern entspannter, dass wir meist nicht vor 11:00 dort aufschlagen. So ein gemütliches Frühstück zum Start in den Tag hat auch was. Allerdings war ich diesmal am Vormittag noch zu Hause, um ein paar Dinge im Haushalt zu erledigen und bin erst am frühen Nachmittag dazu gestossen und Franz musste Früher los weil unser neuer Gennaker Baum montiert werden sollte, ausserdem ging es weiter mit dem Tank im Motorraum. Die Inspektionsluke wurde nun auch hier fertig vorbereitet, ansonsten haben wir an diesem Nachmittag nicht mehr allzu viel erledigt bekommen, da wir noch liebe Segelfreunde verabschieden mussten, die über Weihnachten nach Hause fahren. Natürlich sind wir auf ein Bier und Plauderei dort hängen geblieben, wie meistens ;-). Für Alle, die vielleicht schon Befürchtungen in diese Richtung hatten, Nein, wir überarbeiten uns hier ganz gewiss nicht. Am Samstag wurden dann die restlichen Löcher für die Luke gebohrt und Tankreinigung die 2te. Ich hatte mir in weiser Voraussicht eine Maske gekauft da ich beim ersten Teil der Reinigung den Aufenthalt in den Dieseldämpfen nicht gut ausgehalten habe. Noch dazu sprühte der Nasssauger, nachdem der Filter innen nass und voll Dreck war, neben Dieseldampf auch flüssigen Diesel durch das Lüftungsloch in die Werkstatt und auf uns. Nicht lustig. Diesmal ging es sehr viel besser. Erstens haben wir vorher den Filter gewechselt und zweitens war auch nicht mehr soviel Restflüssigkeit im Tank. Am Ende haben wir den Tank dann noch mit Windeln ausgewischt die wir mit Panzertape auf eine alte Segellatte geklebt haben. Das funktioniert total gut. Wir sind zwar nicht überall im Tank hingekommen, gehen aber davon aus, dass wir mehr als 50% vom Dreck entfernen konnten. Zur Belohnung haben wir uns an diesem Abend eine Pizza gegönnt. Am Sonntag wurde ich mit einem tollen Frühstück geweckt. Die Eierspeise war grossartig. Relaxed ging es dann auf die Werft, um am Tor festzustellen, dass unsere Keys nicht mehr funktionierten. Sehr eigenartig. Zum Glück stand Andy, der Rigger, ganz in der Nähe und konnte uns reinlassen. Er klärte uns dann auch gleich auf. Die Marina Leute haben das Schloss ausgewechselt. Die Kleinigkeit, die Bootseigner zu informieren, ist wohl irgendwie untergegangen. wir konnten ja von Glück reden, dass uns das nicht Abends passiert ist. Man kommt nämlich auch nicht raus ohne Key. So machte ich mich mit unseren alten Schlüsseln auf den Weg zum Marina Office um sie zu tauschen. Inzwischen hatte Franz schon eine Deckshaus Tür abgebaut so dass ich nun endlich dieses Projekt in Angriff nehmen kann. Ein Anstrich mit Weiss ist sich heute noch ausgegangen. Bin mal gespannt wie es morgen aussieht. 🙂