Wir sind wieder unterwegs 💪. Nach 131 Tagen ohne funktionierenden Motor ist es endlich geschafft! Zwischenzeitlich haben wir ja nicht mehr daran geglaubt, dass es dieses Jahr noch etwas wird und mehr als einmal hatten wir im Geiste bereits unsere Sachen gepackt und unseren Traum begraben. Vielleicht soll es einfach nicht sein. Aber da Aufgeben für uns beide keine Option ist, rappelten wir uns immer wieder auf. Die Arbeiten gingen ja auch voran, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Der Ausbau des alten Motors ging relativ flott, hat man sich mal an das Arbeitstempo und die Zuverlässigkeit der Mechaniker gewöhnt. Angaben zu Tag und Uhrzeit sind allerhöchstens als ungefähre Richtwerte zu verstehen und keinesfalls verbindlich, +/- 3 Tage ist durchaus drin 😬. Die Organisation des neuen Motors oblag dann ohnehin uns, mit Unterstützung eines lokalen Ferreteria Mitarbeiters und der Versand lief somit auch relativ problemlos. Allerdings dauerte es nach Ankunft des Motors auf Lanzarote noch geschlagene 6 Wochen bis zum Beginn des Einbaus. Und dieser zog sich dann wie Kaugummi. Irgendetwas fehlte immer oder passte nicht, oder, oder, oder…..Hier wurde unsere Geduld auf eine weitere harte Probe gestellt und Franz fand mehr als einmal klare Worte unseren Mechanikern gegenüber, die allerdings ohne große Wirkung blieben, da nur einer von ihnen etwas Englisch verstand. So hofften wir von Woche zu Woche. Letztendlich war der Motor dann irgendwann final eingebaut und der Moment des ersten Startversuchs war da. Wie aufregend, wir sahen uns schon wieder unterwegs zu neuen Abenteuern und wurden unsanft auf den Boden zurück geholt. Der Motor sprang NICHT an. Die Mechaniker gaben alles, aber es wollte einfach nicht funktionieren. Langsam machte sich auf allen Seiten Frustration und Verzweiflung breit, aber auch ein ganz neuer Ehrgeiz bei den Mechanikern 😉. Das wollten sie nun wohl auch nicht auf sich sitzenlassen. Irgendwas passte mit der Markierung der Einspritzpumpe nicht und an der Lösung wurde mit Hochdruck gearbeitet. Und am Ende wurden wir mit dem schönsten Geräusch belohnt, dass wir uns aktuell vorstellen konnten, das Brummeln unseres Diesels. Alles andere was jetzt noch zu tun war fiel unter Kosmetik.
Erleichterung und vorsichtiger Optimismus machten sich nun breit. Die letzten Arbeiten wurden abgeschlossen und der neue Motor gebührend gefeiert 😀. Auch trafen nach und nach einige unserer Bootsnachbarn ein und es herrschte wieder deutlich mehr Leben am Steg. Bei einem gemütlichen Zusammensein entwickelte sich dann die Idee mit 4 Booten nach La Graciosa zu fahren. Die perfekte Testfahrt für unseren neuen „Alten“. Zuvor war natürlich noch eine Menge zu Putzten und Aufzuräumen. Nach 4 Monaten in der Marina war das Boot nicht mehr wirklich Segelfertig. Als Abfahrttag war Sonntag bis Dienstag im Gespräch und wir entschieden uns auf Grund von Wind und Welle für Montag.
Montag Morgen begannen wir zeitig mit unseren Vorbereitungen und um 10:00 waren wir fertig zum Ablegen. Unser Motor allerdings wohl nicht. Plötzlich wollte er nicht mehr anspringen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Es dauerte 2 Stunden bis Franz das Problem gelöst hatte. War wohl Luft im System die nicht so einfach zu entfernen war. Endlich lief die Maschine und um 12:00 legten wir schließlich ab. Was für ein Gefühl endlich aus der Marina hinaus zu Motoren aufs offene Wasser. Die Windstärke hielt sich mal wieder null an ihre Vorhersage und drückte mit 20 Knoten voll auf die Nase, zusammen mit der Welle schafften wir so nicht mehr als 4 Knoten und um nicht mitten in der Nacht in La Graciosa anzukommen nahmen wir noch die Genua dazu und kreuzten die Küste von Lanzarote entlang. Sogar das war schön, obwohl am Wind ja nicht so unser Ding ist. Wir übten das Wenden und mit Motorunterstützung klappte es immer besser. Um 18:30 erreichten wir die Bucht bei La Graciosa in der einer unserer Bootsnachbarn bereits 2 Stunden vor uns angekommen war und uns mit großem Jubel empfing. Der Anker saß auf den ersten Versuch und wir öffneten müde und glücklich ein Anker Radler. So schön wieder unterwegs zu sein ❤️.
Nun warten wir noch auf die zwei anderen Schiffe und sobald wir alle da sind ist ein Grillen mit Lagerfeuer am Strand geplant. In der Zwischenzeit testen wir nun endlich unseren Wassermacher und eventuell tauchen wir auch heute noch um den Rumpf vom Bewuchs zu befreien. Mal sehen. Gerade ist es noch nicht wirklich so schön draussen. Ich hätte gerne etwas mehr Sonne. Meist reisst es am Nachmittag auf.
Kurzer Nachtrag:
Ich glaube zum Tauchen ist es mir heute zu wenig sonnig, morgen soll es besser sein, dann schauen wir mal. Dafür läuft seit einer Stunde der Wassermacher und beschert uns aus Salzwasser umgewandeltes Trinkwasser. Eine faszinierende Technik und meiner Meinung nach der Gamechanger auf Langfahrt. Flaschen schleppen war gestern. Ganz zu schweigen vom Plastikmüll.
We’re back on the road 💪. After 131 days without a working engine, we’ve finally done it! At one point, we had given up hope that it would happen this year, and more than once we had mentally packed our bags and buried our dream. Maybe it just wasn’t meant to be. But giving up is not an option for either of us, so we kept picking ourselves up and trying again. The work was progressing, but slow and steady wins the race. Once we got used to the pace of work and the reliability of the mechanics, removing the old engine went relatively quickly. Information about the day and time should be taken as approximate guidelines at best and are by no means binding; +/- 3 days is quite possible 😬. The organization of the new engine was then up to us, with the support of a local Ferreteria employee, and the shipping went relatively smoothly. However, after the engine arrived in Lanzarote, it took a full 6 weeks before installation could begin. And that dragged on and on. Something was always missing or didn’t fit, or, or, or… Our patience was put to the test once again, and Franz found clear words for our mechanics more than once, but to no avail, as only one of them understood any English. So we hoped from week to week. Finally, the engine was installed and the moment of the first test start had arrived. How exciting! We could already see ourselves on the road again, heading for new adventures, but we were brought back down to earth with a bump. The engine would NOT start. The mechanics gave it their all, but it just wouldn’t work. Frustration and despair slowly spread on all sides, but so did a whole new ambition among the mechanics 😉. They weren’t going to let this get the better of them. Something was wrong with the injection pump marking, and they worked flat out to find a solution. In the end, we were rewarded with the most beautiful sound we could imagine at that moment: the hum of our diesel engine. Everything else that needed to be done was cosmetic.
Relief and cautious optimism spread. The final work was completed and the new engine was celebrated in style 😀. Some of our boat neighbors also arrived one by one and there was once again much more life on the jetty. During a cozy get-together, the idea of sailing to La Graciosa with four boats was born. The perfect test run for our new “old” boat. Of course, there was still a lot of cleaning and tidying up to do first. After four months in the marina, the boat wasn’t really ready to sail. We discussed leaving on Sunday or Tuesday, but decided on Monday due to the wind and waves.
We started our preparations early on Monday morning and were ready to set off at 10:00 a.m. However, our engine wasn’t. Suddenly, it wouldn’t start. This simply couldn’t be happening. It took Franz two hours to solve the problem. There was air in the system that wasn’t easy to remove. Finally, the engine was running, and at noon we set off. What a feeling to finally motor out of the marina and onto the open water. Once again, the wind speed was nothing like the forecast and was blowing at 20 knots, so together with the waves, we couldn’t manage more than 4 knots. To avoid arriving in La Graciosa in the middle of the night, we hoisted the genoa and sailed along the coast of Lanzarote. Even that was nice, although sailing close to the wind isn’t really our thing. We practiced tacking and, with the help of the motor, it worked better and better. At 6:30 p.m., we reached the bay at La Graciosa, where one of our boat neighbors had already arrived two hours before us and welcomed us with great cheers. The anchor caught on the first try and we opened a Radler, tired but happy. It’s so nice to be back on the road ❤️.
Now we’re waiting for the other two boats, and as soon as we’re all here, we’re planning a barbecue with a campfire on the beach. In the meantime, we’re finally testing our watermaker and might even dive today to clean the hull of seaweed. We’ll see. Right now, it’s not really that nice outside. I’d like a little more sun. It usually clears up in the afternoon.
Quick update:
I don’t think it’s sunny enough for diving today, but tomorrow should be better, so we’ll see. On the bright side, the watermaker has been running for an hour and is providing us with drinking water converted from salt water. It’s a fascinating technology and, in my opinion, a game changer on long voyages. Carrying bottles is a thing of the past. Not to mention the plastic waste.
