Man möge uns verzeihen wenn wir Fernando de Noronha vielleicht etwas zu sehr glorifizieren, aber dass erste Land nach 14 Tagen nur Wasser hat einfach etwas paradiesisches 😉.
Aber mal im Ernst, wer sieht schon morgens um 7:00, wenn er aus seinem Kabinen Fenster blickt, Delphine ums Boot herumspringen? Ich finde das ist schon ziemlich nah dran am Paradies.
Fernando de Noronha ist eigentlich gar keine einzelne Insel sondern eine Inselgruppe aus insgesamt 21 Landflächen, wovon die Hauptinsel die größte Landfläche und als einzige bewohnt ist. Seit 1988 stehen die meisten der kleinen Nebeninseln und ein Teil der Hauptinsel als Meeres-Nationalpark unter Naturschutz. Zuvor wurde die Insel ab 1817 als Strafkolonie genutzt und später vom US Militär, bevor sie an Brasilien zurück gegeben wurde.
Seitdem bemüht man sich sehr um dieses besondere Kleinod. Sanfter Tourismus, eine „Zero Plastic“ Politik und eine Begrenzung der Besucher Zahlen wird hier konsequent umgesetzt und das sieht man auch. Allerdings ist die Insel sehr teuer. Kosten für die Dinge des täglichen Lebens sind 3x so hoch wie am brasilianischen Festland. Unser Lebensmitteleinkauf fällt daher eher spärlich aus, was aber auch am Sortiment gelegen haben könnte. Man steht durchaus öfter vor leeren Regalen. Erst kurz bevor wir die Insel wieder verlassen, finden wir noch einen Obst und Gemüseladen mit einer richtig guten Auswahl und akzeptablen Preisen. Reife Mangos die eben nicht schon grün geerntet werden, sind nicht mit dem zu vergleichen was wir zu Hause so bekommen. Auch Restaurantbesuche haben ordentlich aufs Budget geschlagen.
Von unserem Ankerplatz ist es mit dem Beiboot nur ein Katzensprung bis zum Porto und zum Strand und von dort gibt es eine super Busverbindung alle 30 min in die „City“, aber auch das Fahren per Anhalter ist hier kein Thema. 😉 Einen Tag waren wir Wäschewaschen in einem, zu einem kleinen aber feinen SB Waschsalon umgebauten Container und haben am Rückweg mit der fertigen Wäsche die Bushaltestelle Richtung Porto nicht mehr gefunden. Nachdem wir in der Hitze mit den schweren Taschen dann irgendwann an einem Bus Schild gerastet haben, in der Hoffnung das da vielleicht doch ein Bus kommt, hält plötzlich ein LKW und fragt ob wir mit wollen. Total nett. Verständigung war leider nicht möglich, da die meisten überhaupt kein Englisch sondern nur Portugiesisch sprechen. Aber es ist eh klar wo wir hin wollen. Und natürlich waren wir auch einen Tag am Strand. Was für ein Traum. Feiner Sand, klares warmes Wasser , eine Schildkröte die unser Beiboot begeleitet und Caipi an der Strandbar. Mehr braucht es eigentlich nicht. Wir haben hier eine wirklich gute Zeit und erholen uns von der Überfahrt, aber irgendwann müssen wir leider diese wundervolle Insel wieder verlassen und uns Richtung Festland aufmachen.
So starten wir am 07.09.25 Nachmittags los, nachdem wir noch eine Kleinigkeit am Ruderschaft gerichtet und irgendwo Wasser aufgeputzt haben. Das übliche halt. Und natürlich geht es wieder nur am Wind, hoch am Wind. Einfach nicht meins 🤢. Nach den ersten 2 Tagen falle ich, mal wieder, für eine Nacht aus. Zum Glück sind wir am nächsten Mittag bereits da so dass die Belastung für Franz nicht zu heftig wird. Was auch immer es ist, es wird zur Gewohnheit. Wir haben beschlossen nach unserer Landreise noch einmal in Ruhe die weitere Route zu besprechen, um für uns beide das Beste aus der Situation zu machen.
In Recife angekommen sind wir dankbar und müde und der Tag endet mit Duschen und Essen. Ernüchternd ist, dass es nur eine bzw. 2 Duschen für alle gibt, nicht geputzt und nur mit kaltem Wasser. Also dass kann ich am Boot auch haben. Ansonsten ist die Marina ganz neu und eigentlich schön gemacht, wenn man mal vom Müll im Hafenbecken absieht. Was für ein Kontrast zu Fernando de Noronha.
Nachdem wir uns schon sehr früh in die Koje verzogen haben, ist der Schreck umso größer als es Stunden später plötzlich am Rumpf klopft. Ein Bootsnachbar steht draussen und lässt uns wissen dass etwas mit unseren Leinen nicht stimmt. Ich reiße Franz aus dem Tiefschlaf und oben an Deck sehen wir schon die Bescherung. Da wir etwas zu lang für den Fingersteg sind, haben wir keine Spring von ganz vorne nach hinten legen können. Mit ablaufendem Wasser (Tide) hat sich nun der Bug nach Links soweit weggedreht wie es der Festmacher zugelassen hat. Zum Glück haben es die Nachbarn gemerkt. Allerdings ist es gar nicht so einfach einen 30 Tonnen Koloss gegen den Tidenstrom zurück zu ziehen. Der hilfsbereite Nachbar hatte aber auch hier eine Lösung und schiebt uns mit seinem Beiboot an den Steg, so dass wir die Leinen besser fixieren können. Puh, dafür das wir eigentlich schon im Bett waren war dass ganz schön viel Aufregung.
Der Rest der Nach verläuft ruhig und am nächsten Tag machen wir die unmittelbare Umgebung um die Marina unsicher. In einer großen Markthalle füllen wir unsere Obst und Gemüse Vorräte wieder auf und spazieren noch eine Weile durch die umliegenden Einkaufsstrassen. Solange Betrieb auf den Strassen ist, ist es auch nicht gefährlich. In der Dunkelheit oder einsamen Strassen/Plätzen sollte man sich nicht aufhalten. Morgen besuchen wir die Altstadt von Recife und am Sonntag müssen wir das Boot fertig machen, da wir am Montag zu unserer 2-wöchigen Brasilien Rundreise aufbrechen.












































