Wir sind auf Sizilien angekommen. Die Durchfahrt durch die Strasse von Messina war relativ unspektakulär, Eine Menge Verkehr und den versprochenen Strom Ri Norden konnten wir leider auch nicht finden. Ursprünglich wollten wir ja in die Marina Poseidon, leider war diese bei Ankunft überraschenderweise voll. Hatten wir bisher auch noch nicht, so sind wir weitergefahren in die Marina Nettuno in Milazzo. Der Preis der Marina (150€/Nacht) war geradezu unverschämt hoch wenn man die Ausstattung berücksichtigt, aber die Alternative wäre gewesen weiter zu fahren, eine zweite Nacht durch 100sm direkt nach Palermo. Also sind wir geblieben. Milazzo war soweit ganz nett, allerdings hatten wir hier keine Zeit für Sightseeing sondern mussten Dinge wie die Reparatur der Dieselpumpe, Wäsche waschen und Einkaufen erledigen bevor es wieder weiter ging.
Und mit unserem Aufbruch am nächsten Tag kam dann auch der lang ersehnte Segelwind. Endlich konnten wir für ein paar Stunden Segeln. Was für eine Wohltat, kein Motorengeräusch mehr, nur noch Wind, Sonne und Meer. Gegen Abend sollte der Wind eigentlich einschlafen, allerdings hat ihm das niemand gesagt, trotzdem haben wir die Segel geborgen und sind mit Motor in die Nacht gegangen. Kurz vor Beginn meiner Wache ging dann mit einem Mal der Motor aus, von allein. Ein leerer Tagestank war diesmal nicht der Grund (wir lernen ja dazu ;-)), allerdings spricht ein Motor der selbstständig den Dienst quittiert grundsätzlich für Probleme mit der Kraftstoff Zufuhr. Während also Franz mal wieder im Motorraum saß und sich mit Dieselpumpen, Filtern etc. herumschlug, saß ich im Deckshaus und passte auf. Immerhin trieben wir ohne Antrieb in Küstennähe. Wir hatten zwar die Genua etwas herausgenommen um manövrierfähig zu bleiben, aber mit 2knt Speed manövriert man unseren Stahlkoloss eher nicht. Da sich das Problem auf die schnelle nicht lösen ließ, umging Franz den Filter und der Motor lief wieder, Gott sei Dank. Franz ging schlafen und der Rest der Nacht blieb ruhig. Am nächsten Morgen waren wir schon relativ nah dran an Palermo und konnten uns daher Zeit lassen in die Marina zu fahren. Unser Platz war bereits online reserviert. Bei der Einfahrt in den Hafen wurden wir von einem riesigen TUI Kreuzfahrtschiff verfolgt. Die Ausmaße sind wirklich beindruckend bis beängstigend. In unserer Marina Sitimare angekommen, bekamen wir einen schönen Platz und sehr freundliche Hilfe beim Anlegen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit aufräumen und ausrasten. Erst am frühen Abend, nachdem es etwas abgekühlt hat sind wir dann das erste Mal in die Stadt gegangen. Palermo hat mich auf Anhieb fasziniert. Für den nächsten Tag haben wir uns dann eine 3 stündige Stadtführung gebucht und es war großartig. Unsere Führerin war wie ein wandelndes Geschichtsbuch und gab so manche Legende und Anekdote zum besten, zu den verschiedenen Plätzen und Kirchen. Palermo hat eine faszinierende Geschichte und wir können nur jedem einen Besuch empfehlen.
Wir haben sogar, ganz gegen unsere Gewohnheit, unseren Aufenthalt hier um eine weitere Nacht verlängert um morgen noch einmal den Markt zu besuchen zum Einkaufen, auf dem wir heute während unserer Führung waren. Nebenbei müssen wir auch noch einen neuen Dieselfilter einbauen, den wir morgen bekommen, damit dann die Motorprobleme hoffentlich Geschichte sind.