Gestern hatten wir einen wunderbar sonnigen Tag und sind von unserer Bucht nach Mahon gefahren. Mahon ist die Hauptstadt von Menorca.
Menorca ist die östlichste und nördlichste Insel der Balearen und in katalanisch bedeutet der Name „die Kleinere“ im Gegensatz zu Mallorca „die Größere“. Die Altstadt von Mahon thront über dem Hafen und bietet neben einigen Kirchen auch schöne Ausblicke auf die umliegenden Buchten und Inselteile mit alten Festungsanlagen. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt gab es dann, ganz Landes typisch, Tapas. Auch einen Markt haben wir noch besucht und unsere Vorräte an Obst und Gemüse aufgestockt. Allerdings waren die Preise im Vergleich zu Sizilien und Sardinien deutlich höher. Zurück beim Schiff haben wir dann gleich unsere neu erworbenen Tomaten in Form von Salat mit Schafskäse vernichtet und ich habe mich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen gewidmet und Brot gebacken. Habe ich schon erwähnt das der Omina die beste Erfindung ever ist. Auch mein neu angezüchteter Weizensauerteig verträgt das Segeln deutlich besser als die Roggenversion. Für alle, die sich vielleicht fragen, was man jetzt so den ganzen Tag auf einem Schiff macht wenn man nicht gerade zum Sightseeing unterwegs ist oder von A nach B segelt/motort, hier mal ein Überblick:
Aufstehen meistens zwischen 7 und 8, es sei denn, es ist in der Nacht oder am frühen Morgen was los, dann kann es auch schon mal früher sein. Hafenkino/Buchtenkino gibt es zu jeder Tages-und Nachtzeit ;-). Dann gibt es Frühstück und Dank unserer Kaffeemaschine einen sensationellen Espresso, auch wenn dafür der Generator und/oder der Inverser laufen muss, aber ein bisschen Luxus muss schon sein. Meist gibt es dann einen kurzen Blick in Wind und Wetter und was sich sonst so getan hat in der Welt. Auch Aufräumen und Putzen gehört zum Bootsalltag, hier unterscheidet sich das Leben von dem vorherigen nicht wesentlich. Und dann gibt es immer irgendetwas zu reparieren. Zwischendurch muss man sich über andere Segler aufregen (meist Katamaranfahrer) die in einer Ankerbucht immer ein für uns völlig unverständliches Bedürfnis nach Nähe haben.
Mittagessen entfällt bei uns meist oder es gibt nur was auf die Hand. Gekocht wird am Abend. Wenn es das Wetter zulässt, kann man natürlich auch Baden und Schnorcheln. Allerdings verzichte ich in der Regel darauf wenn zu viele Boote in einer Bucht liegen, da nicht jeder einen Fäkalien Tank hat oder benutzt. Man kann aber auch einfach schön in der Sonne sitzen und was lesen. Am Abend gönnen wir uns ab und zu einen Sundowner wenn es Sunset gibt und meist kocht Franz dann ein leckeres Abendessen. Und wenn wir dann nicht ohnehin schon müde ins Bett fallen gibt es Dank Amazon Prime und Starlink noch Heimkino.
Wenn wir unterwegs sind dann bestehen die Tage/Nächte natürlich mehr aus Überwachung des Seeraumes vor uns (einer muss immer am Steuer sein) und Arbeit mit den Segeln wenn es Wind hat.
So ist ein Rhythmus von 1-2 Tagen unterwegs und dann wieder in einer Marina oder Ankerbucht für uns sehr angenehm, und um die Frage gleich vorweg zu beantworten, nein langweilig war es bisher noch nicht.